HM III B, 22 Galoppmarsch des Leibhusaren Regiments 1, das Regiment stand in Danzig.

Gezeigte Flagge: Flagge des Reichswehrministers (1921-1933)

Im Jahre 1914 hatte das Deutsche Reich -- außer den Leib-Garde-Husaren -- 20 durchnumerierte Husaren-Regimenter und zwar die Nummern 1 -- 17 in Preußen und die Nummern 18 -- 20 in Sachsen. Bayern und Württemburg hatten keine Husaren. Alle Husaren genossen im Volk einen fröhlichen Ruf durch ihre bunten Uniformen, genannt Attila. In jedem Regiment eine andere Farbe! Nur die Regimenter 1 und 2 waren nicht bunt, sie waren schwarz. Alle beide. Sie hatten auch eine weitere Besonderheit: Sie hießen Leib-Husaren seit über 100 Jahren. Alle beide. Ihre Garnison war Danzig-Langfuhr. Für alle beide. Die Kaserne steht noch heute. Zur Unterscheidung der Regimenter dienten am besten die Pferde; die 1. Leib-Husaren ritten Schimmel, die 2. Leib-Husaren Rappen, im ganzen Regiment, auch ihre Trompeterkorps. Mit dem Hohenzollernhaus war enge Verbindung, nicht nur weil der Regent bei Leib-Regimentern Chef ist. Der Kronprinz war 1911 -- 1913 Kommandeur der 1. Leib-Husaren gewesen, seine Schwester Viktoria Luise seit 1909 2ter Chef der 2. Leib-Husaren. Und alles das wußte vor dem I. Weltkrieg jeder Deutsche.

Der Galoppmarsch des Leib-Husaren-Regiments Nr.1 ist lobenswert. Klar im Aufbau und durchgeführt mit schmetternden Triolen von Naturtrompeten (Fanfaren), hat er die Fassung, wie sie auf den Paraden des Regiments vor dem I. Weltkrieg erklang. Die Bundeswehr übernahm das Stück im Jahre 1962 unverändert abgelichtet in ihr Marschbuch Band III (AM III, 210). Erschienen beim Musikverlag Bote und Bock/Berlin, steht es somit auch der Öffentlichkeit auf Reitturnieren jederzeit greifbar zur Verfügung.

Joachim Toeche-Mittler (1906-1996)

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