Am 06.11.2011 besuchte ich in Nürnberg das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. . Das ehemalige Reichsparteitagsgelände ist ein historischer Ort, für den es in Deutschland kaum Vergleichbares gibt. Im Gegensatz zu den Gedenkstätten, die in früheren Konzentrationslagern, Gefängnissen u.ä. an den NS-Terror und damit an die Opfer der Gewaltherrschaft erinnern, ist das Areal im Südosten Nürnbergs ein Ort, der auf die "Vereinnahmung eines ganzen Volkes" (Ignatz Bubis) abzielte. Hier feierte sich die Nazi-Bewegung selbst und präsentierte der Welt die Schauseite ihres Regimes. Begleitet von unverhohlener Einstimmung auf den Krieg wurde hier die Saat gesät, die an den vorgenannten Orten in so furchtbarer Weise aufging.
Ich sah mir im Dokuzentrum die Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" an und habe dies filmisch festgehalten. Die Ausstellung wurde von den Museen der Stadt Nürnberg erarbeitet. Sie stellt die NS-Parteitage dar und erklärt die Faszination, die sie auf Teilnehmer und Besucher ausübten. Zugleich will die Ausstellung die Ursachen und Zusammenhänge der verbrecherischen Machtausübung des NS-Staates offen legen und ihre gewalttätigen Folgen für die Menschen vor Augen führen. Ebenso werden die Ereignisse erläutert, die mit dem Namen der Stadt Nürnberg und der NS-Zeit untrennbar in Zusammenhang stehen: Die Tätigkeit von Julius Streicher, der das antisemitische Hetzblatt "Der Stürmer" herausgab, die Verkündung der "Nürnberger Gesetze" im Jahre 1935 sowie die Nürnberger Prozesse nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Umgang mit der steinernen Hinterlassenschaft der Nationalsozialisten auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände seit 1945 steht am Ende der Ausstellung. Mit Hilfe eines Audioguides, den jeder Besucher erhält, erklärt sich die Ausstellung selbst. Die Abfolge ist chronologisch.
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