Von Oberjoch auf den Spieser, Allgäu vom feinsten.
Nach kurzer Wanderpause gings bei sehr schönem Spätsommerwetter auf den Spieser (1651 m), zwischen Oberjoch und Bad Hindelang gelegen.
Parkplätze (5 Euro/Tag, 2020) gibts in Oberjoch, dem höchstgelegenen Bergdorf Deutschlands, zur Genüge. Also gleich los und am schönen Hotelkomplex des Kinderhotelresort Familux vorbei gehts stetig nach oben über den Berg Ornach und vorbei am Jochschrofen auf den Spieser. Von dieser Seite ist der Berg nach etwa 2,5 Stunden gut zu erreichen. Eher ein Grasberg und nicht sonderlich aufregend geht man am seinerzeit abgebauten Gipfelkreuz wieder runter. Den einfachen Weg in Richtung Hirschalpe oder den schwierigeren und auch gefährlicheren Steig in Richtung Hirschberg. Letzteren haben wir gewählt und hätten es beinahe bereut. Nass, glitschieg und stellenweise sehr steiles Gelände wo man auch mal die Hände zu Hilfe nehmen oder auf dem Hinteren runterrutschen mußte. Aber wir habens mit etwas Mühe und Glück geschafft.
An der Hirschalpe nach 4 Stunden angekommen war eine längere Pause fälllg mit deftiger Allgäuer Kost und Colaweizen. Beim Abstieg haben wir uns nach einer weiteren Stunde verbotener Weise erlaubt ab der Station Ifenblick den Ostrachtaler Klettersteig nach unten zu begehen. Zumindest das nicht ganz so steile obere Drittel das auch nur zum Teil seilversichert ist. Da ich den ganzen Klettersteig kenne war das kein großes Problem aber man muss doch manchmal ganz schön die Hände am Seil einsetzen. Die ganze, fast senkrechte 160 m hohe Wand haben wir uns verkniffen. Ist sowieso OneWay, also rauf, nicht runter. Ohne Kletterset hat man da keine Chance im Falle eines Ausrutschers zu überleben. Sicherheit geht vor, also wieder aufgestiegen und über den Panoramaweg zwischen ein paar Kuhherden, vorbei am riesigen Familux Resort, dann gegen 18.30 Uhr das Auto in Oberjoch wieder erreicht.
Dauer: 8,5 Stunden, davon etwa 2 Stunden Pause.
Länge etwa 9 km und etwa 700 Höhenmeter (mit Abstecher zum oberen Drittel des Ostrachtaler Klettersteigs am Jochschrofen)
Fazit: bis auf ein paar nasse und durchaus nicht ungefährliche Stellen zwischen dem Berg Ornach und dem Jochschrofen sowie beim Abstieg vom Spieser in Richtung Hirschberg eigentlich eine gut machbare Tour in traumhafter Umgebung. Bei feuchter Witterung würde ich die Tour allerdings nicht gehen wollen.
