Mit dem neuen Astra Sports Tourer bietet Opel jetzt die inzwischen elfte Kombivariante in der Kompaktwagenklasse an. Wie schon die Anfang dieses Jahres eingeführte viertürige Limousine stehen beim Sportstourer ebenfalls zwei Dreizylinder-1,2 Liter-Benzinern mit 81 kW oder 96 kW sowie ein 1,5-Liter-Diesel mit 96 kW zur Wahl.
Und auch der Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 133 kW und einem maximalen Drehmoment von 360 Newtonmetern kann wie alle anderen Motorisierungen sofort bestellt werden. Das Antriebssystem besteht aus einem 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 110 kW, einer Achtstufen-Automatik sowie einer 81,2 kW starken E-Maschine. Für den emissionsfreien Betrieb im Stadtverkehr kann der Elektro-Modus gewählt werden. Dann fährt der Astra Sports Tourer mit der Energie aus der 12,4 kWh-Batterie bis zu 60 Kilometer gemäß WLTP rein elektrisch. Das Höchsttempo liegt bei 225 Kilometern pro Stunde, rein elektrisch schafft das Plug-in-System Tempo 135.
Serienmäßig ist ein On-Board-Charger mit 3,7 kW an Bord. Optional bietet Opel für 500 Euro extra eine Version mit 7,4 kW an. Wer die hat, kann den Akku an einer - und das ist nun wichtig - 22 kW-Wallbox - in knapp zwei Stunden komplett aufladen.
Wir waren jetzt mit dem kleineren Plug-in unterwegs. Der allerdings trumpft bereits mit satter Durchzugskraft und extrem hoher Laufruhe auf - wenn es denn richtig flott vorangehen soll. Zunächst aber startet das System rein elektrisch und auch anschließend ist bei ruhiger Fahrt oder im Stadtverkehr lediglich die E-Maschine im Einsatz.
Das achtstufige Automatikgetriebe wechselt dabei seidenweich und ohne jegliche Zugkraftunterbrechung die Fahrstufen. Wie üblich bei Plug-in-Hybriden dient der WLTP-Verbrauchswert lediglich als Vergleichsmarke. Die 1,2 Liter auf 100 Kilometer sind demzufolge in der Praxis absolut unrealistisch.
Wir haben auf einer ersten Testfahrt mit kurzem Autobahnabschnitt und viel Landstraßenanteilen bei zuvor voll geladenem Akku einen Durchschnittsverbauch laut Bordcomputer von 4,5 Liter auf 100 km erfahren.
Die 15,3 kWh auf 100 km, die Opel als elektrischen Energieverbrauch angibt, sind indessen durchaus alltagsnah. Innerstädtisch spielt das Fahrzeug wie jeder Plug-in-Hybrid die Vorteile aus, wer allerdings häufiger die Höchstgeschwindigkeit ausreizt oder innerhalb von 7,7 Sekunden auf Tempo 100 km/h beschleunigt, der muss sich von großen rein elektrischen Reichweiten verabschieden.
Bei der Abstimmung des Fahrwerks haben die Entwickler die Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit bestens hinbekommen. Der 1,7 Tonnen schwere Astra Sports Tourer gleitet souverän über schlecht Straßenabschnitte, nimmt gleichwohl zügig anvisierte Kurven absolut problemlos, bleibt exakt in der vorgegebenen Spur und reagiert dabei direkt auf alle Lenkanweisungen.
Beim Plug-in-Hybrid stehen bei voller Sitzplatzbelegung 516 Liter zur Verfügung. Werden die im Verhältnis 40:20:40 geteilten hinteren Lehnen vorgeklappt, beträgt das Volumen 1.553 Liter. Der Einkauf im Bau- oder Getränkemarkt dürfte auf alle Fälle problemlos einzuladen sein. Maximal dürfen beim Plug-in-Hybrid 453 Kilogramm zugeladen werden. Und es gibt auch eine Anhängerkupplung. 1,4 Tonnen Last sind zugelassen, die Stützlast wird mit 75 kg angegeben, die Dachlast mit 80 kg.
Wie das Ladeabteil ist auch der Innenraum sehr geräumig. Die vorderen Sitze sind bequem und gut gepolstert. Bein- und Kopffreiheit im Fond reichen auch für großgewachsene Personen. Eine Vielzahl von Ablagemöglichkeiten und große Fächer in den Türen für bis zu 1,5-Liter-Flaschen stehen außerdem für Alltagstauglichkeit.
Ein echter Blickfang aber sind die beiden nebeneinander liegenden Zehn-Zoll-Displays für die Instrumente und das Infotainmentsystem als Touchscreen.
Die Einstiegsversion Business Edition des Astra Sports Tourer Plug-in-Hybrid kostet 39.750 Euro und damit 1.100 Euro mehr als die Limousine. Die aber stand zu Jahresbeginn noch mit 35.800 Euro in der Preisliste. Der Einstiegsbenziner als Kombi kostet 27.750 Euro. Für die vergleichbare Limousine müssen nun 26.650 bezahlt werden, 22.465 Euro waren es Anfang des Jahres. Das sind schon heftige Preissprünge. Die aktuell bestehende Umweltprämie für Plug-in-Hybride senkt die Anschaffungskosten um etwas mehr als 7.000 Euro. Dazu kommt noch der Steuervorteil.
Und Opel-Chef Florian Huettl verspricht, dass die Kunden auf alle Fälle die Prämie des Herstellers für Plug-in-Hybride erhalten werden, selbst wenn die Politik den Umweltzuschuss streichen oder von der Zulassung des jeweiligen Autos noch in diesem Jahr abhängig mache.
Electric Drive im Web: [ Ссылка ]
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