Der auffallend hohe Anteil von Hypertonikern unter den Patienten mit einem schweren Verlauf von COVID-19 ist laut einer Studie in JAMA Cardiology (2020; DOI: 10.1001/jamacardio.2020.1624) nicht auf den Einsatz von ACE-Hemmern oder Sartanen zurückzuführen.
Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 nutzt das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) 2 als Rezeptor für den Eintritt in die Zellen. Eine andere ACE-Variante ist bekanntlich an der Blutdruckregulation beteiligt. ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blockern (Sartane) erzielen hier ihre Blutdruck-senkende Wirkung.
Dies hat in den letzten Wochen zu Spekulationen geführt, nach denen der hohe Anteil von Hypertonikern unter den Patienten und der offenbar schwere Verlauf bei diesen Patienten mit dem Einsatz von ACE-Hemmer und/oder Sartanen zusammenhängt.
Ein Team um Aiping Deng vom Zentralhospital der Stadt Wuhan, wo die Epidemie ihren Ursprung nahm, hat aus diesem Anlass noch einmal die Daten von 1.178 Patienten ausgewertet, die bis Mitte März in der Klinik behandelt wurden. Auffällig ist erneut der hohe Anteil von Hypertonikern unter den Patienten.
Insgesamt 362 Patienten (30,7 %) mit COVID-19 hatten einen erhöhten Blutdruck. Bei diesen Patienten war der Verlauf häufiger tödlich. In der Klinik starben 21,3 % der Hypertoniker, aber nur 6,5 % der Patienten ohne Hypertonie.
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