„Wenn der Schutzmann um’s Eck kommt…“ – regelmäßig ertönte bei uns früher der Song, wenn das Großstadtrevier im Vorabendprogramm über die Mattscheibe flimmerte. Ich habe diese Serie geliebt! Jan Fedder und Mareike Carriere zuzusehen, wie sie „große Haie und kleine Fische“ überführen und es dabei immer menschelte, hat wohl so manchen Knirps mit dem Gedanken spielen lassen, Polizist zu werden. Mich auch. Und noch heute höre ich Schulkinder voller Inbrunst ankündigen: „Ich werde Polizist!“

Umso entsetzter war ich, als ich das erste Mal sehen musste, wie die Polizei seit der „größten Seuche aller Zeiten“ eingesetzt wird, um Normalbürger zu schikanieren, kleinzumachen und sogar zu verprügeln. Familien, die vom Rodelberg gejagt werden, Autofahrer, die man anhält, nur um sie an der Weiterfahrt in die nächste Stadt zu hindern. Grillpartys, die von Bereitschaftspolizisten gestürmt werden. Dass es aber auch Spielraum gibt, hatte man im Sommer 2020 in Stuttgart gesehen – wo eben nicht auf Demonstranten eingeprügelt wurde.

Zum Wesentlichen: Mir geisterte schon seit vielen Monaten eine Melodie durch den Kopf, die sich schnell mit Worten zu genau diesem Thema füllte. Die Botschaft sollte aber – im Gegensatz zu vielen anderen Videos, die seither im Netz kursieren – keine hetzerische sein. Klar gab und gibt es Fälle, wo sich einzelne Polizisten wie A…löcher verhalten haben und es nach wie vor tun. Aber gibt es die nicht überall? Und ja, es gab einen Todesfall auf einer Demo, den wir uns IMMER vor Augen halten sollten! Mir ist andererseits aber auch bewusst, dass genug Videos genau mit dem Zweck gedreht wurden, ordentlich Stimmung gegen die Polizei insgesamt zu machen – indem vorher ordentlich gepöbelt wurde und es erst dann hieß: Kamera läuft.

Leute, das alles bringt uns keinen einzigen Schritt weiter. Ich möchte ein versöhnliches Signal setzen. Lassen wir uns nicht gegeneinander ausspielen! Die Polizei wird ganz genau so wie wir Normalbürger mit Argusaugen beobachtet. Wie oft gehen vermeintliche Skandale durch die Medien? Wie oft müssen sich Polizisten radikalen Gruppen auf der Straße stellen? Wie oft müssen sie unter verdammt harten Bedingungen Straftäter schnappen – nur um dann zu sehen, wie die darüber lachen, weil sie ja ohnehin gleich wieder auf freiem Fuß sind? Während sie selbst immer schon mit einem Bein vor dem Disziplinargericht stehen. Wie oft wird die Polizei zum Spielball der Politik? Bitte denkt ein bisschen daran.

Und Euch, liebe „Schutzleute“ sei gesagt: Demo ist eben nicht gleich Demo. Lasst Euch nicht provozieren.

Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich beim Team von eingeschenkt.tv ([ Ссылка ]) bedanken, das mir das nötige und sehr ergreifende Videomaterial kostenfrei zur Verfügung stellt. Ihr habt mit Euren Bildern unschätzbare Zeitdokumente geschaffen, über die wir entweder in einigen Jahren erleichtert den Kopf schütteln werden, weil es vorbei sein wird – oder die man im Giftschrank verschließen wird.

Cortez Ende.

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