Biodiversität bezeichnet die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft.

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💬 Begriff der Biodiversität
Biodiversität ist die Kurzform des Begriffs „biologische Diversität bzw. Vielfalt“. Der ursprüngliche Begriff setzt sich zusammen aus dem Altgriechischen “bios” für Leben und dem Lateinischen “diversitas” für Vielfalt. Im deutschsprachigen Raum wird auch oft von Artenvielfalt gesprochen wird. Das ist aber nicht ganz korrekt, das Konzept der Biodiversität ist viel umfassender.

💬 Aspekte der Biodiversität
Neben der Vielfalt unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines Lebensraumes umfasst Biodiversität noch weitere Aspekte. Dazu gehören die Vielfalt innerhalb einer Art (taxonomische Diversität) und die ökologische Diversität, die die Vielfalt an unterschiedlichen Biotopen, Lebensräumen und Ökosystemen bezeichnet, in denen Tiere und Pflanzen heimisch sind. Funktionale Diversität bezeichnet die Funktionen dieser Organismen wie Bestäubung und Samenverbreitung, kulturelle Vielfalt die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren. Die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten und die Verschiedenheit aller Organismen eines Lebensraums bilden zusammen die genetische Diversität, die es ermöglicht, dass sich Arten gut an veränderte Bedingungen anpassen und sich z. B. in ungewohnter Umgebung neue Nahrungsquellen erschließen können. Sie sorgt für Flexibilität und damit für Überlebensvorteile der ganzen Art. 

💬 Bedrohung der Biodiversität
Fast überall auf der Erde ist die Biodiversität bedroht. Die Vielfalt an Arten geht zurück: Von knapp 97.000 Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN galten 2018 27.000 als vom Aussterben bedroht. Seit 1900 sind etwa 500 Wirbeltierarten ausgestorben. Besonders stark betroffen sind Amphibien und Süßwasserfische, deren Bestände in diesem Zeitraum weltweit durchschnittlich um 81 Prozent geschrumpft sind. Zudem sind in den letzten einhundert Jahren so viele Vogelarten verschwunden wie in den 3.000 Jahren zuvor. Die genetische Biodiversität nimmt ebenfalls weltweit ab.

💬 Gründe für die globale Abnahme der Biodiversität
Die Gründe für die Abnahme der weltweiten Biodiversität sind vielfältig, aber überwiegend menschengemacht. Überall schwinden Lebensräume von Pflanzen und Tieren durch Verkehr, Verstädterung oder das Abholzen von Wäldern und die Umwandlung natürlicher Ökosysteme in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Der durch die Freisetzung von Treibhausgasen verursachte Klimawandel und die erhöhte Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Atmosphäre spielen ebenso eine Rolle wie die Stickstoffbelastung von Gewässern durch Kunstdünger und Fäkalien. Nicht zu unterschätzen ist auch das Auftreten invasiver oder gebietsfremder Arten. Diese Tiere oder Pflanzen wurden aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in ein anderes Gebiet oder Land gebracht. "Invasiv" werden sie, wenn sie sich ausbreiten und heimische Tiere, Pflanzen oder Ökosysteme gefährden.

💬 Warum brauchen wir Biodiversität?
Artenreiche Ökosysteme sind stabiler als artenarme und können Störungen besser ausgleichen. Eine hohe Biodiversität im Boden macht Pflanzen widerstandsfähiger. Im sogenannten Jena-Experiment haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass artenreiche Wiesen mehr Kohlenstoff speichern und so der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Auch liefern sie den Bakterien und Pilzen des Bodens mehr Nährstoffe als artenarme Flächen. Im Gegenzug verwerten die vielfältigeren Organismen mehr Biomasse, was sich positiv auf die Produktivität der Wiesen auswirkt. Auch für das Klima hat mangelnde Diversität negative Folgen. Artenreiche subtropische Wälder können doppelt so viel Kohlenstoff aufnehmen wie Monokulturen. Die Ergebnisse eines Waldexperiments in China zeigen, dass ein Wald mit 16 verschiedenen Baumarten nach acht Jahren durchschnittlich 32 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichert, eine Monokultur dagegen nur zwölf Tonnen. Das zeigt, dass der Schutz der Biodiversität ein Gebot der Zukunft ist.

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